Karim Pieritz hat schon lange davon geträumt, seine Kinder- und Jugendbücher in englischer Sprache zu veröffentlichen. Nach mehreren Jahren Arbeit an dem Projekt erscheinen jetzt die ersten Bücher unter einem Pseudonym.
“Ein deutsches Buch ins Englische zu übersetzen ist eine echte Herausforderung”, so der Autor, der die Übersetzung selbst erledigt hat. “Wenn man den Text einfach nur durch ein Übersetzungsprogramm jagt, kann man sicher sein, dass dabei sehr viel Murks herauskommt.”
So hat sich der Autor auch intensiv mit den von ihm verwendeten Redewendungen beschäftigt und diese angepasst. “Lustige Sprüche, die deutschsprachige Kinder cool finden, funktionieren bei Kindern aus den USA nicht immer – und auch Dinge, auf die man zunächst gar nicht kommt, können englischsprachige Leser irritieren.”
Änderungen im Kinderbuch
Amerikaner verwenden kaum Waschmaschinen, die hohe Temperaturen unterstützen, dort arbeitet man eher mit Desinfektionszusätzen. Wenn der Held einem kleinen Bärenpiraten damit droht, ihn in die Kochwäsche zu stopfen, damit er wie ein Teddybär einläuft, wird das nur zu Stirnrunzeln führen. Jetzt droht er dem Bären mit dem Wäschetrockner.
Die Kinderbücher spielen in der fiktiven Stadt Immergrün. Für die Übersetzung musste nur der Name nach Evergreen geändert werden, sonst wurde nichts an der Handlung angepasst.
Die Elfen im Buch haben alle Namen, die auf -el enden, dabei bleibt es auch. Jedoch passt der Name Purzel nicht mehr, daher heißt der Elfenjunge in der englischen Fassung Gabriel. Jan wird zu Jason und Sali zu Sally.
Das “Oje” des ängstlichen Michael wird zu “Oh Dear” und Tims Lieblingsausruf “Alter!” wird zu “Yikes!”.
Hier erhältlich:
Änderungen im Jugendbuch
Die Handlung der Rollsiegel-Jagd wurde aus dem Bayerischen Wald ins nördliche Kalifornien verlegt. Der Betreiber des Waldinternats stammt jedoch immer noch aus Bayern. Einer seiner Vorfahren hat sogar die mittelalterliche Familienburg aus der alten Heimat abbauen und in Kalifornien wieder aufbauen lassen. So etwas haben einige amerikanische Superreiche Anfang des 20. Jahrhunderts durchaus gemacht. Der Name der Burg wurde aber nicht mit umgezogen, und so wurde aus Burg Grottenfels die Caverock Academy at Monster Lake.
Dann gab es noch einige kleinere Namensänderungen. Williams Spitzname ändert sich von Willy zu Billy und Charleen wird zu Charlotte.
Der Wortwitz vom “Digit-All” funktioniert nicht im Englischen, jetzt heißt es schlicht “Digital Universe”.
John, der Held der Abenteuer, kommt jetzt nicht mehr aus Berlin, sondern aus San Francisco. Seine Eltern arbeiten aber nicht beim BKA-Pendant FBI. Aktuell haben US-Bundesbehörden leider ein immer schlechteres Image bei der Bevölkerung, unterstehen sie doch einem diktatorischen Präsidenten. Die Eltern arbeiten jetzt für die California State Redwood Group, eine hush-hush cyber unit that hunts hackers off the books and shows up when things go sideways. Diese nicht staatliche Lösung erinnert mich als alten MacGyver-Fan an die gute alte Phoenix Foundation.
Hier erhältlich:
Weitere Informationen zu den englischsprachigen Ausgaben:
Englischsprachige Ausgaben


