Abenteuer-Jugendbuch mit einem Jungen als Erzähler

Mit meinem ersten Jugendbuch möchte ich speziell Jungen zum Lesen motivieren. Um ihnen eine bestmögliche Identifikationsfigur zu geben, erzählt der 13-jährige John die Geschichte aus seiner Sicht.
Ein Vater: Ich bin hin und weg! Mein Sohn ist nur schwer vom Lesen zu begeistern, aber dieses Buch hat es endlich geschafft, ihn in seinen Bann zu ziehen. Er hat das Buch quasi aufgesaugt und begeistert davon erzählt (auch das ist Neuland)!
Ebenfalls hilfreich für die Identifikation mit dem Helden ist die verwendete Jugendsprache, darüber habe ich schon einen gesonderten Beitrag geschrieben.
Zur teils absurden und sehr abenteuerlichen Handlung haben mich unter anderem die Indiana Jones-Filme inspiriert, die ich als Jugendlicher geliebt habe. Im “Rollsiegel” gibt es einige ironische Bezüge zu den Filmen. Im Gegensatz zum Original spielt die Handlung meines Jugendbuchs in unserer Zeit, zudem füge ich dem Abenteuer noch etwas Science-Fiction hinzu. Im Buch treffen magische Artefakte aus biblischer Zeit auf moderne Quantencomputer mit künstlichen Intelligenzen in einem digitalen Universum, mit sehr lustigen Folgen.
Ein blau-weißer Mond raste mit hoher Geschwindigkeit über den Himmel. Ein Blitz zuckte, dann ein weiterer. Er traf uns und vor meinem geistigen Auge sah ich kurz in meine düstere Zukunft. Zusammen mit flauschigen Kükenwesen würde ich als blitzgerösteter, qualmender Haufen Asche enden, fortgespült von einer Flutwelle auf einem Eismond in einem digitalen Universum. Meine Eltern würden nie erfahren, auf welche Weise ihr geliebter Sohn ins Gras gebissen hat – und das auch noch nackt!
Auszug aus »Die Jagd nach dem geheimnisvollen Rollsiegel«
Jugendbuch thematisiert Gefahren des Internets
Die Risiken für Kinder im Internet sind vielfältig und verbergen sich an unerwarteten Stellen. Die harmlose WhatsApp-Gruppe kann sich zum Mobbing-Albtraum wandeln und der ungezwungene Chat in einer Spiele-App kann schlimme Folgen haben. Ich sah mir die Profile meiner “Herzchen-Geber” an, um zu ermitteln, ob ich die richtige Zielgruppe erreiche. Dabei bemerkte ich erstaunt, dass sehr viele Jugendliche öffentliche Profile haben, die für jeden im Internet einsehbar sind. Die meisten dieser öffentlichen Profile stammen von Mädchen.
Risiko-Aufklärung im Jugendbuch
Um Jugendliche, die öffentlich Fotos bei Instagram posten, für das Thema zu sensibilisieren, hilft kein Vortrag mit erhobenem Zeigefinger. Das Gehirn eines Teenagers schaltet bei Technik-Blabla schnell auf Durchzug. Im schlimmsten Fall provoziert man eine Trotzreaktion.
In meinem Jugendbuch halte ich daher keinen belehrenden Vortrag, sondern erzähle eine spannende Geschichte, bei der ich ganz nebenbei auf die Risiken durch bestimmte Verhaltensweisen im Internet oder im Umgang mit Medien aufmerksam mache.
Ein Beispiel aus meinem Jugendbuch: Ein Mädchen postet öffentlich freizügige Bilder von sich und ihrer älteren Schwester und lenkt dadurch die Aufmerksamkeit eines Stalkers auf ihre Schwester. Mit einer einfachen Google-Bildersuche findet der Mann ihre Schule und lauert ihr auf. Das unschöne Ergebnis: Die Eltern schicken die Mädchen auf ein Internat, auf dem es kein Internet gibt.
Ein anderes Beispiel: Eine intelligente App manipuliert zwei Jungen geschickt dazu, sich auszuziehen. Die App behauptet sehr glaubhaft, dass sie nur dadurch einem Mädchen in Not helfen können. Die Jungen lassen sich auf das sehr gut begründete “Ritual” ein. Am Ende zeigt sich, dass sie von der App reingelegt wurden – und ein heimlicher Beobachter hat sie dabei auch noch gefilmt!
Die Qualen, die meine Helden durch ihren Leichtsinn erleiden, können jugendliche Leser durch eine Geschichte viel besser nachempfinden, als durch den einschläfernden Vortrag eines IT-Nerds.
Glaubwürdige Helden im Jugendbuch
Meine Helden verhalten sich jugendlich naiv und damit meiner Meinung nach vollkommen normal. Bezogen auf ein Jugendbuch mit pädagogischem Anspruch ist ihr Verhalten jedoch politisch nicht korrekt, zumindest bei oberflächlicher Betrachtung. In einem politisch absolut korrekten Jugendbuch hätten meine Helden keine öffentlichen Fotos gepostet und auch das seltsame Ritual oben abgelehnt. Sie wären ein “gutes Beispiel” für den Leser gewesen. Doch echte Jugendliche machen nun einmal Fehler, aus denen sie lernen. Vielleicht lernen auch meine Leser davon.
Nachtrag:
Das Jugendbuch hat mittlerweile sehr viele positive Rezensionen erhalten und sich zu einem echten Bestseller entwickelt. Es wird seit seinem Erscheinen von Jugendlichen in Buchvorstellungen verwendet und von vielen Eltern als echtes Buch für Jungen betrachtet, auch wenn das Mädchen nicht davon abhält, es ebenfalls zu mögen.
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